Gunther Rathgeber verstorben
11. August 2021Rücktritt von Lukas Bölke als Beisitzer des Jugendausschusses
27. August 2021Ein Bericht von Landestrainer Kay Witt
Nachdem uns im Sommer 2021 die „alten Hasen“ Kian-Yu Oei (vormals SV Berliner Brauereien) und Lucie Wagner (vormals SG Empor Brandenburger Tor) gen Westen verlassen haben, um dort ihr Glück beim BVBB- Refrath zu finden sowie den Olympiastützpunkt Mülheim (Kian) bzw. die Sporthochschule Köln (Lucie) aufzumischen, ist nun eine neue Generation von BVBB- Spieler/innen aufgebrochen, um auf internationaler Ebene mittelfristig in die großen Fußstapfen von den beiden oben Genannten zu treten.
Die internationale U 17- Bühne betraten in diesem Jahr:
Yuri Cho (SVBB), Aditya Patil (SC Siemensstadt) sowie Marleen Schwabe (SG EBT), und auch unsere leistungsstärksten Spielerinnen aus dem U 15- Bereich durften hier und da mal ein bisschen europäische (BEC) U 17-Luft schnuppern: Eva Stommel, Meline Zeisig (beide SV BB) sowie Sophia Lehmann (Fortuna Blankenfelde).
Eigentlich war der Saisonstartschuss für Alle Anfang Mai geplant. Die Spanish-Open U 17 sollten es sein. Glückliche Stimmung im Team: Alle Gemeldeten waren zuge-lassen! Doch Pustekuchen- ein fehlerhaftes Ergebnis beim behördlichen Nasepopeln einen Tag vor Fahrtantritt führte dazu, dass die Reise kurzfristig abgesagt werden musste. Außer Spesen nix gewesen..
Somit Austria U 17.. Im Juni fand in der Nähe von Bregenz sowohl ein BEC- U 17 Turnier als auch ein U 15- Turnier statt. Leider wurden Yuri und Adi, die bis dahin als Neulinge 0 Punkte in der Europäischen U17- Rangliste aufwiesen, nicht für den Wettbewerb zugelassen, so dass die Reisegruppe schrumpfte. Während Eva und Marleen sich in U 17 tapfer schlugen, jedoch kein Spiel gewinnen konnten, gelang es Meline und Sophia im U 15- Turnier, mehrere Matches zu gewinnen, so dass am Ende zwei Viertelfinalplatzierungen zu Buche standen.
Ende Juli ging es für alle außer Eva zum BEC- U 17 Turnier nach Lettland, begleitet von Verbandshonorartrainer Timo Ayush. Aufgrund vieler Absagen war dieses Turnier bei weitem nicht so stark besetzt wie das vorangegangene in Österreich. Somit wurden dann auch die ersten Siege auf internationaler Ebene eingefahren, insbesondere durch unsere U 15-Spielerinnen.
Am zweiten Augustwochenende ging es dann nach Nordfrankreich zum Turnier France-Open U 17. Diesmal bestand die Reisegruppe aus Yuri, Adi und Eva und mir. Erstmalig konnten viele Spiele erfolgreich beendet werden. Sogar so erfolgreich, dass Eva sich unvermutet mit Partnerin Lara Dreesen (Hamburg) im Doppel-Viertelfinale und im Einzel-Achtelfinale wiederfand. Hier gab es allerdings gegen die späteren Siegerinnen aus Frankreich trotz gutem Spiel nichts zu holen, und auch im Einzel zeigte Eva anfangs eine sehr starke Leistung, ehe sich die clevere französische Gegnerin auf Evas Spiel einstellen konnte.
Adi gelang es im Einzel, zwei Matches siegreich zu beenden. Besonders das erste Spiel gegen einen belgischen Gegner war nichts für schwache Nerven. Adi mit Up and downs, sein Gegner vorzugsweise ebenso. Adi lief im 3. Satz einem 10:17 Rückstand hinterher, konnte das Ding aber wundersame Weise mit 23:21 für sich entscheiden. Gegen einen Engländer am nächsten Tag lief es dann gar nicht rund. Adi, der sich mit Magenproblemen rumquälte, wirkte im Match wie „der Tod auf Latschen“, konnte den 1. Satz aber irgendwie gewinnen. Im zweiten Satz dann beschloss der Gegner das Einzelfeld völlig zu ignorieren: Hinten aus, links aus, rechts aus und auch mal ins Netz, und so gewann Adi, der keine zwei Schritte mehr machen konnte, das gesamte Spiel. Dann war aber Schluss für ihn. Zum Achtelfinalspiel konnte er nicht mehr antreten – die Magenprobleme wurden immer schlimmer – schade!
Yuri zeigte eine ansprechende Leistung und gewann sein Erstrundenspiel gegen einen Niederländer, der noch größer war als er, ehe er in drei Sätzen einem französischen Spieler den Vortritt lassen musste. Bei einer geringeren Fehlerquote wäre auch hier ein Sieg möglich gewesen.
Im Doppel konnten die Beiden gemeinsam ein Spiel gewinnen. Gegen den späteren Sieger des Jungeneinzels und seinen Partner gab es eine knappe Dreisatz-Niederlage. Hier waren Aufschlag- und Aufschlagannahmequalität sowie Kon-zentrationsprobleme die entscheidenden Faktoren für das Ergebnis. Letztendlich haben sich Adi und Yuri gegenüber dem Turnier in Lettland steigern können. Ich bin mir sicher, dass sie als Erstjährige auf internationalen Turnieren noch erfolgreicher agieren werden.
Erkenntnisse:
- Yuri ist der legitime Nachfolger von Kian, was Essensvernichtung angeht. Da bleibt nichts übrig, aber auch absolut nichts – und über den eigenen Tellerrand schaut er auch!
- Eva ist, obwohl bei weitem die Jüngste des Teams, am professionellsten, was Turnierorganisation, Matchvorbereitung und- führung angeht. Hier ist aber bei Allen noch ordentlich Luft nach oben….
- 10 Stunden Halle mit FFP3- Maske ist belastend
- Gegenüber der Konkurrenz (insbesondere bei den Jungen) fehlt es an Konstanz in der Matchführung. Starke Phasen sind vorhanden (dann ist man ebenbürtig), aber immer wieder auch „5-Minuten-Aussetzer“ mit hohen Fehlerquoten verschaffen den Gegnern leichte Punkte en masse.
- Fiese Swipp-Aufschläge sind (leider) nicht unser Ding– weder als Täter noch als Opfer.
- Verabredungszeiten werden von den Jungen wohlwollend zur Kenntnis genommen, aber eher als unverbindliche Richtlinie angesehen.
Wer Ergebnisfetischist*in ist, der*die lese hier:
Österreich U 17: https://bwf.tournamentsoftware.com/sport/draws.aspx?id=012E1D60-BFFE-4214-8A58-5B859C7D885E
Lettland U17: https://bwf.tournamentsoftware.com/sport/draws.aspx?id=0CF3F65F-4CC1-48E4-A919-9E37754EE48D
Frankreich: https://bwf.tournamentsoftware.com/sport/draws.aspx?id=F53362CB-2816-41B7-AD56-F0862A140BB0