U13 auf dem Weg. U11 natürlich auch!
19. Mai 2022BBMM 2021/2022 Abschlussinfo
8. Juni 2022Wer wünscht es sich nicht – einfach noch einmal „jung“ sein; noch einmal bei den Jüngeren mitmischen. Im übertragenen Sinn konnten unsere 2009er diese einmalige Gelegenheit am vergangenen Wochenende in Bonn nutzen. Auch die 2010er reisten mit, zur nachgeholten Deutschen Meisterschaft U13 aus dem vergangenen Jahr. Für den, nun bereits älteren Jahrgang hieß es also: wir mischen nochmal kräftig die U13 auf. Die 2010er wollten vor allem bewusste Erfahrungen sammeln, die sie am Ende des Jahres weiter bringen würden.
Es war durchaus ein schräges Geschehen. Für die 2009er liegt die U13 Zeit bereits eine gefühlte halbe Ewigkeit zurück. In einem halben Jahr kann sich sehr viel ändern, gerade wenn man jung ist. Auch für die 2010er war es ungewohnt nach 5 Monaten Turnierbetrieb in 2022, wieder von den alten Konkurrenten in die Schranken gewiesen zu werden.
Nichtsdestotrotz: die Stimmung auf den Hinreise war großartig. Die Deutsche Bahn hat mit allen Mitteln versucht unsere Anreise zu verhindern: Mic Drop in einem Stellwerk in NRW und Kabelbrand im Norden. Sollten hier etwa Saboteure am Werk gewesen sein? Aber die BVBBler*innen waren nicht aufzuhalten und quartierten sich am späten Abend in Bonn ein.
Das Turnier startete am Samstag mit Mixed und alle BVBBler*innen machten sich Hoffnungen auf einen guten Start. Emil Dörschner (Zehlendorfer TSV) und Nora Scheuer (SV Berliner Brauereien) erwischten einen guten Start und setzten sich ungefährdet im ersten Spiel durch. In der zweiten Runde trafen sie auf die an vier gesetzte Paarung Bhatia/Bartsch. Trotz guter Kommunikation war hier leider, außer einem guten Start ins Turnier, nichts zu holen.
Matilda Meinhardt und Theo Schloßer (beide SG EBT Berlin) hatten eine schweres Erstrundenmatch. Das gegnerische Team war stark und die Nervosität hoch. Während Theo die Nervosität nie ganz abschütteln konnte, schien Matilda ihre beim Seitenwechsel einfach abgelegt zu haben. Sie überzeugte mit erstaunlichem Speed und sehr gutem Druck. Das gegnerische Team waren sichtlich irritiert, war doch die Strategie „immer auf Mädchen“ nun denkbar schlecht. Und somit ging es in den entscheidenden Satz. Der etwas knappe dritte Satz endet mit etwas Pech und einer Niederlage.
In der zweiten Runde stiegen dann auch die anderen BVBBler*innen ein. Eddy Ndoye (SV Berliner Brauereien) und seine Partnerin Monique Schütt (Hamburg) hatten gegen ihre sehr stark einzuschätzenden Gegner eine sehr gute Taktik aber auch ein kleines Päckchen Nervosität auf dem Rücken. Sie konnten zwar immer wieder fiese, fallende Bälle in den Mixedbereich spielen, aber der hervorragend arbeitende Zhen Huang war zu häufig bereits da und antwortete mit viel Speed. Erfreulicherweise konnten Eddy und Monique das Match im zweiten Satz bis zum Schluss sehr offen gestalten, auch wenn es nicht zu einem siegreichen Ende kam.
Laira Röhl mit Milan Zeisig (beide SV Berliner Brauereien) und Jannes Ernst (BC Tempelhof) mit Alexia Nedelcu (Bayern) wackelten etwas in ihren jeweiligen Viertelfinalen, um dann jedoch souverän ins Finale einzuziehen.
Und damit war der Samstag gerade mal zur Hälfte rum. Es warteten noch zwei weitere Disziplinen. Jeder der BVBBler*innen schaffte es hier, sehr nah an seine Leistungen der vergangenen Wochen anzuschließen oder über sich hinaus zu wachsen. Die Schiedsrichter, die sehr genau bei Aufschlägen und Aufschlagannahmen hinsahen, brachten etwas Unruhe in den Spielablauf und sicher auch in einige Köpfe. Das ist aber eine Hürde die jeder im Wettkampf nehmen muss. Eddy kämpfte sich durch ein mental schwieriges Erstrundenspiel und konnte sich im dritten Satz für das Achtelfinale qualifizieren. Auch in diesem konnte er sich über weite Strecken gut präsentieren. Ein Quäntchen zum Glück fehlte aber eben doch.
Nora und Matilda hatten es in ihren Einzeln auch mit anspruchsvollen Gegnerinnen zu tun. Nora konnte bemerkenswert gut mit Helena Huang (Hessen) mithalten. Matilda, die weiterhin an ihrer 150% Grenze spielte, konnte ihrer bayerischen Gegnerin sogar einen Satz abnehmen. Milan, Laira und Jannes spielten sich ungefährdet in ihre Halbfinals.
Blieb noch das Doppel. Hier waren die Hoffnungen aller BVBBler*innen sehr hoch. Alle haben hier in der Vergangenheit immer wieder tolle Teamleistungen gezeigt und auch überlegenen Gegner*innen das Leben schwer gemacht. Nora und Matilda konnten leicht in die zweite Runde einziehen und trafen dann schon wieder auf die Bayern. Hier war allerdings nichts zu holen. Für Emil Dörschner war schon in der ersten Runde Schluss. Es war aber ein höchst spannendes Match das von Emil und seinem Hamburger Partner vor allem taktisch clever im zweiten Satz nah an die 30 Punkte Grenze gedrückt wurde. Die anderen Doppel aus Berlin-Brandenburg ließen wenig Zweifel an ihren Ansprüchen auf die ersten Plätze aufkommen und erreichten die Halbfinals.
Glücklich, zufrieden, aufgeregt und erschöpft konnte man sich nun zur Nachtruhe betten.
Sonntag: der Halbfinal- und Finaltag. 3 Halbfinale im Einzel und 3 Halbfinale im Doppel mit BVBB Beteiligung standen an. Das Finale im Mixed mit 3 BVBBler*innen stand ja bereits fest. Im Doppel konnten die Jungs hier nichts ausrichten. Zur Freude des Coaches ist Theo aus sich herausgekommen und konnte seine Stärken als Vorderfeldspieler unter Beweis stellen. Aber die beiden Doppel aus Hessen ließen nichts anbrennen und holten sich das LV-interne Finale.
Im Jungenzeinzel kam es zu den erhofften spektakulären Halbfinals. Jannes, als erstjähriger U13er mit einer beeindruckenden Halbfinalteilnahme, konnte sich nach verlorenem ersten Satz, sehr knapp nach einer Rücklage und Matchbällen gegen ihn, in einen entscheidenden dritten Satz kämpfen. Er und sein Gegner Zhen Huang boten eine beachtenswerte spielerische und physische Leistung. Zhen holte sich immer wieder die frühen Treffpunkte, vor allem am Netz und entschied den dritten Satz für sich.
Genauso anstrengend, physisch wie mental war es für Milan. Nach verlorenem ersten Satz kehrte er beeindruckend souverän in Satz zwei und drei zurück und zog ins Finale ein. Auch dort konnte er seine physischen Kräfte noch einmal mobilisieren. Milan folgte beeindruckend konsequent der taktischen Marschroute und konnte sich den Titel sichern. Ein emotionaler Jubel der sein T-Shirt knapp an den Rand seiner Existenz brachte, erfreute alle Anwesenden in der Halle und zu Hause.
Laira hatte es in ihrem Halbfinale deutlich einfacher. Eine sehr unsicher spielende Silke Mader war keine Gefahr für Laira. Ohnehin spielte Laira an diesem Wochenende ein deutlich verbessertes Einzel im Vergleich mit ihren Leistungen aus den vergangenen Turnieren. Im Finale startete sie sehr gut. Im zweiten Satz schlichen sich jedoch Unsicherheiten ein, die beim nächsten Seitenwechsel behoben werden konnten. Laira war an diesem Wochenende die deutliche beste Spielerin und wurde verdient Deutsche Meisterin.
Das Duell der jahrgangsjüngeren Jannes und Alexia gegen Milan und Laira im Mixed wurde zum längsten Finale. Es gab ein großes Auf und Ab an Emotionen und an der individuellen Fähigkeit diese Emotionen unter Kontrolle zu halten. Jannes und Alexia behielten hier die Oberhand und sicherten sich ihren ersten Meistertitel.
Laira, als einzige Teilnehmerin mit drei Finalteilnahmen, durften anschließend auch noch das Doppelfinale bestreiten. Emotional und körperlich etwas ausgelaugt war die technische Umsetzung nicht mehr so akkurat, wie die der ausgeruhten Gegner aus NRW. Während Laira und Sarah Nickel (Bayern) von den Gegnerinnen über das ganze Feld bewegt wurden, gelang Laira und Sarah dies mit ihren Gegnerinnen nicht.
So stehen am Ende zu buche:
- 3x Gold: Laira und Milan im Einzel, Jannes im Mixed
- 3x Silber: Laira im Doppel, Laira und Milan im Mixed
- 4x Bronze: Theo und Jannes, Milan und Eddy im Doppel
Glückwunsch an alle Platzierten!
Und auch an alle anderen Teilnehmenden – eure Zeit wird kommen 😉
Was bleibt?
Es war das Wochenende von 3 Landesverbänden, allen voran Berlin-Brandenburg, dem erfolgreichsten Landesverband auf dieser Deutschen Meisterschaft. Der BVBB, Bayern und Hessen machten fast alle Treppchen unter sich aus.
Unser Dank gilt den Ausrichtern des BC Beuel die wieder ein tolles und flüssiges Turnier ermöglicht haben. Danke auch an Timo Ayush, der bereits Freitag im Morgengrauen anreiste, um mit uns abends schon in die richtige Stimmung zu kommen und am Wochenende so einige Spieler*innen nach vorn brachte.
Und sonst so?
Auf diesem Turnier glänzten auch die Schiedsrichter mit einer sehr guten Leistung. Keine Hinweise nach den Spielen, sondern eindeutige durch die Bank gute und konsequente Entscheidungen. Sicherlich waren die Spieler*innen am Anfang verunsichert aber die Lütten lernen schnell! Außerdem wecken Linienentscheidungen im 130db Bereich alle Spielbeteiligten wieder auf, sogar die Trainer. Vielen Dank an den Referee und die Schiedsrichter.
Keinen Dank an die Deutsche Bahn, die das Datum Freitag , den 13. viel zu wörtlich nahm und mich Unwissende mit völlig gegenteiligen Ideen der Schaffner und wenig hilfreichen Onlineauskünften an den Rand des Wahnsinns getrieben hat. Da ist noch viel Luft nach oben!
Carla Strauß